Mikrofone
Der Markt für Mikrofone ist ausgesprochen unübersichtlich - man sollte sich vorher genau damit beschäftigen, welche Anforderungen man stellt und dann gezielt ein Mikrofon auswählen. Im Folgenden werden im wesentlichen drei Kriterien für die Auswahl betrachtet, nämlich:
- Audioqualität,
- Bequemlichkeit für die NutzerIn,
- Preis.
Eine offensichtliche Unterscheidung, die man bei Mikrofonlösungen vornehmen kann, ist die zwischen kabellos und kabelgebunden. Grundsätzlich gilt: Kabellose Mikrofonlösungen sind in der Regel bequemer für die NutzerIn, kosten bei gleicher Audioqualität aber etwa das Fünffache.
Arten von Mikrofonlösungen
Bluetooth-Headset mit Mikrofon
Bei einem Bluetooth-Headset mit Mikrofon handelt es sich um eine Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon, die bidirektionale Kommunikation ermöglicht, wobei die Datenübertragung vom und zum PC kabellos über bluetooth erfolgt. Häufig wird ein dongle mitgeliefert, der einen USB-Port zu einem Bluetooth-Empfänger macht. Auf dem PC kann dann mitgeschnitten werden, was in das Mikrofon gesprochen wird. Als kabellose Lösung wird diese von vielen NutzerInnen als sehr bequem wahrgenommen. Die Qualität der Audioaufzeichnungen ist jedoch nur vergleichbar mit Telefonqualität. Für Streaming, bei dem die Audioqualität ohnehin gedeckelt ist, ist diese in der Regel ausreichend. Für Aufzeichnungen, die nachhaltig verfügbar sein sollen, ist es im Ermessen des Nutzers, ob diese Qualität als ausreichend angesehen wird. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Laufzeit eines Bluetooth-Headsets ist naturgemäß beschränkt, da die Stromversorgung durch Akkus erfolgt. Preislich gesehen sind Bluetooth-Headsets im Vergleich zu den anderen vorgestelleten Lösungen eher günstig.
Beispiele für Bluetooth-Headsets mit Mikrofon:
- Plantronics New Bee (sehr günstig)
- Plantronics Voyager
- Logitech H800
Kabelgebundenes Headset mit Mikrofon
Bei einem kabelgebundenen Headset mit Mikrofon handelt es sich um eine Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon, die bidirektionale Kommunikation ermöglicht, wobei die Datenübertragung vom und zum PC über ein Kabel erfolgt. Auf dem PC kann dann mitgeschnitten werden, was in das Mikrofon gesprochen wird.Die Audioqualität liegt hierbei deutlich über der von Bluetooth-Headsets. Je nach Headset sind zusätzliche Anschlusskabel für den Anschluss an einen PC nötig.
Beispiele für kabelgebundene Headsets mit Mikrofon:
- beyerdynamic DT-290 Mk ii (sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, Achtung: Anschlusskabel/Adapter erforderlich)
Headset-Mikrofon
Ein Headset-Mikrofon ermöglicht ausschließlich unidirektionale Kommunikation, im Vergleich zu den obigen Lösungen fehlt ein Kopfhörer. Headset-Mikrofone werden z.B. im Theaterbereich eingesetzt. Kabellose Systeme sind hier für Online-Lehre in der Regel zu teuer, im Folgenden werden daher nur kabelgebundene Lösungen aufgeführt.Möchte man Audioaufnahmen anfertigen, bei denen man mit einem Stift auf einem Tablet schreibt und dazu spricht, sollte man ein Mikrofon mit Nieren- oder Hypernierencharakteristik (nicht mit Kugelcharakteristik) wählen, sonst wird man das Stiftklackern deutlich auf der Aufnahme hören. Dasselbe gilt bei der Aufnahme von "echten" Vorlesungen: Mikrofone mit Kugelcharakteristik zeichnen auch jeden Huster aus Reihe 37 auf und sind daher eher ungeeignet.
Beispiele für Headset-Mikrofone:
- Omnitronic HS-1100 XLR (sehr günstig, aber auch etwas anfällig. Achtung: Adapter erforderlich)
- Shure WH20 XLR (Achtung: Adapter erforderlich)
Tischmikrofon
Eine Alternative für die unidirektionale Kommunikation stellen Tischmikrofone dar. Diese können bequem auf dem Schreibtisch platziert werden und ersparen der NutzerIn das von vielen als lästige wahrgenomme Aufsetzen eines Headsets.
Beispiele für Tischmikrofone:
Digitalrecorder
Digitalrecorder sind eigenständige Aufnahmegeräte, an die man ein Mikrofon anschließen kann (häufig schon mitgeliefert). Diese Geräte sind eher kompakt, man kann sie sich in die Hosentasche stecken, und am Hemd ein Mikrofon befestigen ("Lavaliermikrofon"). Die Aufnahme erfolgt typischerweise auf microSD-Karten, die Akkulaufzeit liegt meist im Bereich von 10 Stunden. Da der Prozess der Audioaufnahme hier von einem eventuellen Prozess der Videoaufnahme entkoppelt ist, muss man im Nachhinein die Audio- und die Videospur synchronisieren. Man macht sich hierbei das Leben leichter, wenn man zu Beginn der Aufnahme ein auffälliges Geräusch macht, das man einem Zeitpunkt im Video zuordnen kann.
Beispiele für Digitalrecorder:
Internes Mikrofon von Laptops, Tablets, etc.
Laptops und Tablets haben eingebaute Mikrofone. Für Videokonferenzen können diese durchaus geeignet sein. Größter Pluspunkt ist sicherlich, dass bei der Verwendung keine zusätzlichen Kosten anfallen. Der größte Minuspunkt ist die eher bescheidene Qualität: Bei Aufnahmen, bei denen man mit einem Stift auf einem Tablet schreibt und dazu spricht, ist das Stiftklackern meist deutlich zu hören, und auch sonstige Störgeräusche abseits des Sprecher werden aufgezeichnet.
Mikrofonzubehör
Professionelle Mikrofone kommen in der Regel nicht direkt mit einem USB-Anschluss daher, sondern mit XLR oder proprietären Anschlüssen (z.B. bei beyerdynamics). Manche Mikrofone benötigen darüber hinaus 48V Phantomspannung. Die folgenden Adapter sind nützlich, um die Mikrofone trotzdem an einen PC anzuschließen:
- Shure X2U Adapter (XLR <-> USB)
- Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen (u.a. XLR <-> USB)
- beyerdynamic K190.40 (beyerdynamics Headsets <-> XLR)
- MIKI DIGITAL Type C – USB (USB-C <-> XLR)
- img Stageline EMA-300 P (mini XLR <-> XLR)